Bei der Ausgleichenden Punkt- und Meridian-Massage sucht man solche Ungleichgewichte in der energetischen Versorgung bewusst auf, um sie „auszugleichen“. Aus Bereichen, in denen Energie stagniert ist, wird Energie in unterversorgte Bereiche des Organismus abgeleitet. Ziel dabei ist es, durch die neu aktivierten Kräfte den Organismus wieder in Fluss zu bringen, damit er sein Gleichgewicht wiederfindet. Um wieder „Flussbedingungen“ in einem Meridian zu schaffen, behandelt man die Leitbahnen auf der Körperoberfläche mit verschiedenen Behandlungsstäbchen, den Fingern und mit dem Druck der Hände auch in der tieferen muskulären Schicht. Gleichzeitig können bestimmte Punkte auf den Leitbahnen die energetischen Bedingungen entscheidend verändern. Sie wirken wie Schalt- und Verrechnungszentralen in diesem vernetzten Leitbahnsystem. Von hier aus wird Energie in die unterschiedlichsten Bereiche geleitet, um den Organismus darin zu unterstützen, wieder „in Fluss zu kommen“. Bekannter sind die „Schaltzentralen“ als Akupunkturpunkte, die in anderen Disziplinen der chinesischen Medizin mit Nadeln behandelt werden. In der Ausgleichenden Punkt- und Meridian-Massage benutzen wir dafür Holz- oder Metallstäbchen und den Druck der Finger. Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten der manuellen Behandlung, die man als eine Form der Massage betrachtet, setzen wir zusätzliche Hilfsmittel wie Alkohol (äußerlich), Moxa (Wärmebehandlung), Ohrkügelchen und Schröpfköpfe ein, um das energetische System anzustoßen. Ein ebenso wichtiger Teil der Behandlung ist das Lösen und Öffnen des Beckens und der Wirbelsäule. Jeder kann sich vorstellen, dass die aufrichtende Energie der Wirbelsäule nachhaltig gestört ist, wenn schon an der Basis - dem blockierten Beckengelenk - der erste Engpass ist: Wie auf einer Straße mit Baustellen der Straßenverkehr zum Erliegen kommt, gerät auch der Energiefluss ins Stocken, wenn die Gelenke blockiert sind; es kommt zu Ungleichgewichten in der energetischen Versorgung. Die Gelenke der Arme und Beine werden in der chinesischen Medizin auch folgerichtig „Schleusentore“ genannt. Ein Hinweis darauf, dass auch sie einen entscheidenden Einfluss auf die Energieverteilung haben.